27.09.2020

Am Sonntag, den 27.09.2020 fand der Stadtparteitag der Partei DIE LINKE. Dresden im Neuen Rathaus statt. Es wurden mehrere Anträge beschlossen, darunter der Antrag zum Kommunalen Haushalt mit dem Titel „Der Verantwortung für die Entwicklung der Stadt gerecht werden. Kürzungen bei Sozialem, Jugendhilfe und Kultur verhindern.“, welcher eine große Mehrheit fand.

Dazu Anne Holowenko, Stadtvorsitzende DIE LINKE. Dresden:

„Wir brauchen auch in Dresden einen finanziellen Wumms, wie es ihn auf bundes- und landespolitischer Ebene gegeben hat. Hilbert und Lames senden ein fatales Signal aus, wenn sie weiter an der Haushaltssperre und den geplanten Kürzungen festhalten. Wir haben als Stadtverband festgestellt, dass der vorliegende Haushaltsentwurf für die Jahre 2021/2022 der Verantwortung für die weitere Entwicklung der Stadt Dresden nicht ausreichend gerecht wird und in dieser Form für DIE LINKE nicht zustimmungsfähig ist. Es besteht die Gefahr, dass die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Pandemie ungleich verteilt und infolge verfehlter Schwerpunktsetzungen unnötig verschärft werden. Die Schließung von sozialen und kulturellen Einrichtungen und die Kürzung von Angeboten als indirekte Folge der Corona-Pandemie werden wir nicht einfach hinnehmen. Wir haben unsere Fraktion beauftragt, diese Punkte bei den Haushaltsverhandlungen entsprechend zu korrigieren.“

Der Antrag „Städtisches Klinikum darf nicht aufs Spiel gesetzt werden!“ wurde ebenfalls mit großer Mehrheit angenommen.

Dazu Jens Matthis, Vorsitzender DIE LINKE. Dresden und Mitglied im Ausschuss für Gesundheit (Städtisches Klinikum):

“DIE LINKE Dresden bekennt sich uneingeschränkt zum Städtischen Klinikum, sowohl hinsichtlich seines öffentlichen Auftrages zur zuverlässigen medizinischen Versorgung der Dresdner Bevölkerung, hinsichtlich seiner im Bürgerentscheid von 2012 bestimmten Rechtsform als kommunaler Eigenbetrieb als auch hinsichtlich seiner Größe, Bedeutung und seinem quantitativen Anteil an der Krankenhausversorgung für Dresden und darüber hinaus. DIE LINKE tritt auf allen Ebenen gegen die „Vermarktwirtschaftlichung“ des Gesundheitswesens ein und lehnt insbesondere das gewinnorientierte Fallpauschalensystem (DRG-System) in den Krankenhäusern ab. Sie kämpft auf allen Ebenen dafür, die negativen Auswirkungen des DRG-Systems einzugrenzen. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass sich die Erfordernisse öffentlicher Daseinsvorsorge nicht oder zumindest nicht vollständig betriebswirtschaftlich darstellen lassen. DIE LINKE Dresden ist im Rahmen der Zukunftsstrategie prinzipiell offen für Veränderungen der Strukturen innerhalb des Klinikums, die diesen Prämissen entsprechen. Dazu gehört insbesondere die Zusammenführung der Fachkliniken innerhalb des Klinikums zu größeren Zentren, dazu gehört der Abbau von nicht benötigten Doppelstrukturen, dazu gehören aber auch neue Konzepte zur Gewinnung und Haltung von Fachkräften, insbesondere auch im Pflegebereich. DIE LINKE wendet sich aber ganz entschieden gegen einen Abbau von personellen Kapazitäten im ärztlichen Bereich und im Pflegebereich. DIE LINKE möchte im Rahmen der Zukunftsstrategie für das Städtische Klinikum die traditionsreichen Standorte Industriestraße in Trachau und Heinrich-Cotta-Straße am Weißen Hirsch neben den Standorten Friedrichstadt und Löbtau (Geriatrie) als relevante Krankenhausstandorte auf der Neustädter Elbseite erhalten. DIE LINKE möchte allen Investitionsplanungen für das Klinikum realistische Fördermittelerwartungen gegenüber dem Bund und dem Freistaat Sachsen zugrunde legen. Niemanden ist damit geholfen, Luftschlösser zu bauen. DIE LINKE besteht darauf, dass alle grundlegenden strukturellen Veränderungen im Städtischen Klinikum mit einer langfristigen Prozessvereinbarung mit der Belegschaft und den Gewerkschaften einhergehen. „Meine Stadt. Mein Klinikum.“ darf nicht nur ein Marketingslogan des Städtischen Klinikums bleiben, sondern muss zur gelebten politischen Praxis werden. Der Stadtparteitag erwartet von der Fraktion DIE LINKE im Dresdner Stadtrat, dass sie im Sinne der vorstehenden Punkte tätig wird.“

Mit einem Dringlichkeitsantrag solidarisierte sich DIE LINKE. Dresden mit dem Bündnis „Herz statt Hetze“, das für den 25.10.2020 zu einer kraftvollen Demonstration demokratischer Kräfte für eine antirassistische, weltoffene, solidarische und friedliebende Stadtgesellschaft aufgerufen hat.

Außerdem wurden auf dem Parteitag vier Nachrücker*innen in den Stadtvorstand sowie die Delegierten für den nächsten Landesparteitag gewählt.

 

Stadtparteitag 27.09.2020 Wahlergebnisse

Nachwahl Stadtvorstand, weiblich, 3 Mandate

Heidrun Angermann
Ja 73,6%
(gewählt) Nein 15,7%
Enthaltung 10,7%
Ines Finkenwirth Ja 97,1%
(gewählt) Nein 1,4%
Enthaltung 1,4%
Reingard Jokisch Ja 77,1%
(gewählt) Nein 12,9%
Enthaltung 10,0%

Nachwahl Stadtvorstand, gemischt, 1 Mandat

Hennig, Robert
(gewählt)
Ja 62,9%
Smykala, Nico 
Ja 35,0%
Enthaltung 2,1%

 Delegierte Landesparteitag, weiblich, 11 Mandate

Katja Kipping
Ja 117
Annekatrin Klepsch   Ja 112
Ines Finkenwirth
Ja 104
Sarah Buddeberg
Ja 92
Jacqueline Muth
Ja 91
Kerstin Vietze
Ja 88
Claudia Jobst
Ja 86
Sarah Wiedermann
Ja 83
Margot Gaitzsch
Ja 79
Anja Eichhorn
Ja 76
Jenny Keck
Ja 75
Katharina Hanser Ja 74
Dörte Zerna Ja 72
Jayne-Ann Igel Ja 68
Heidrun Angermann   Ja 65
Diana Kotte Ja 30

 Delegierte Landesparteitag, gemischt, 11 Mandate

Birger Höhn
Ja 83
Jens Matthis
Ja 83
Norbert Engemaier
Ja 81
Thomas Feske
Ja 80
André Schollbach
Ja 79
Marcus Bartusch
Ja 68
Christopher Colditz
Ja 62
Florian Berndt
Ja 61
Thomas Grundmann   Ja 61
Robert Hennig
Ja 57
Benjamin Keckeis
Ja 55
Tilo Kießling Ja 54
Katharina Hanser Ja 54
Marcel Ritschel Ja 51
Tom Wittig Ja 50
Leo Lentz Ja 48
Andre Jehmlich Ja 34
Heidrun Angermann Ja 31
Dörte Zerna Ja 30
Jayne-Ann Igel Ja 28
Diana Kotte Ja 19

 

Anträge und gefasste Beschlüsse

Dringlichkeitsantrag_2020_v2PDF-Datei (48,59 KB)

20200927_AntragStadtparteitag_Stadtteilv_v2PDF-Datei (80,87 KB)

20200709_Einladung_StadtparteitagPDF-Datei (85,06 KB)

20200927_AntragStadtparteitag_Hollasky_v2PDF-Datei (55,12 KB)

20200927_AntragStadtparteitag_KlinikumPDF-Datei (203,79 KB)

20200927_AntragStadtparteitag_HaushaltPDF-Datei (16,84 KB)